Saftkur: Abnehmen für 3, 5 oder 7 Tage – Sinnvolle Wirkung?

Säfte für SaftkurWer mit einer Saftkur abnehmen möchte, der nimmt über einen bestimmten Zeitraum, etwa 3 Tage, 5 Tage oder, im Extremfall, 7 Tage, nur flüssige Nahrung in Form von Gemüse- und Fruchtsäften zu sich.
Solch eine Saftkur durchzuhalten ist aber nicht nur relativ schwer, sondern auch für das Abnehmen eine nicht unbedingt gute Idee, weil diese Art der Crash-Diät der absolute Klassiker für einen Jo-Jo-Effekt ist; vor allem in der 5 Tage oder 7 Tage Variante. Vielen geht es aber auch darum, den Körper zu entgiften, da solche Saftkuren oft als Detox-Diät beworben werden. Doch auch hinter diesem Werbeversprechen stehen tatsächlich viele Fragezeichen.
Wir wollen uns aber hier die Saftkur einmal etwas genauer ansehen, herausfinden wie sinnvoll deren Wirkung auf das Abnehmen ist und wie man von dieser auch ohne etwaige, negative Effekte profitieren kann.

Anleitung

Prinzipiell ist die Anleitung für solch eine Saftkur recht einfach. Außer Säften aus Obst und Gemüse steht eigentlich nichts auf dem Speiseplan; man ernährt sich also ausschließlich flüssig.
Normalerweise trinkt man dabei alle 2 Stunden, insgesamt 7-mal am Tag, häufig beginnend um 8 Uhr morgens und zum letzten Mal um 8 Uhr abends, meist zwischen 500 und 1.000 ml eines ausgewählten Safts. Viele Anbieter (eigentlich alle) von solchen Saftkuren geben an, dass die Zusammensetzung der Säfte, die man zu einer bestimmten Uhrzeit trinkt, von essenzieller Bedeutung ist. Aber eigentlich könnte man sich genauso gut einen Saft aus Obst und Gemüse zusammenmixen, den man aufgrund der Makro- und Mikronährstoffe zu jeder Mahlzeit trinken kann. Falls jemand anfällig für Sodbrennen ist, sollte man halt am Abend auf zu viel Säure, sprich Früchte, verzichten. Ansonsten handelt es sich aber nur um einen Werbetrick, damit die Leute glauben, man könnte sich das nicht so leicht selber machen und die fertigen Produkte gekauft werden.
Diesbezüglich ein Rezept für einen „Allround-Saft“, den man über den ganzen Tag trinken kann:

Saftkur selber machen: Rezept

Die Voraussetzung zum Selbermachen ist, dass man einen Entsafter zu Hause hat. Aufgrund der Zutaten kann es nötig sein, dass ihr nach dem Entsaften die Flüssigkeit noch durch ein Sieb filtern müsst. Das Rezept ergibt 3 Trinkmahlzeiten:

  • 50g frischer Spinat
  • 150g Staudensellerie
  • 1 Gurke
  • 250g Apfel
  • 15g Petersilie
  • 1 Zitrone
  • 200g Karotten
  • 5g Ingwer
  • 200g Rote Beete
  • 400g Birnen
  • 400g Ananas
  • 15g Minze

Was ist sonst noch erlaubt?

Zusätzlich zu den Säften, steht es einem natürlich frei so viel Wasser und ungesüßte (Kräuter-) Tees zu trinken, wie man möchte. Außerdem ist auch eine Tasse schwarzen Kaffees, wer darauf nicht verzichten will, normalerweise kein Problem (Milch und Zucker sind aber natürlich ein No-Go). Wer es aber ganz genau nehmen will, der sollte auch darauf verzichten.

Wirkung auf das Abnehmen

Natürlich nimmt man mit solch einer Saftkur zunächst gut ab. Das hat zwei Gründe: Zunächst einmal ist der Körper natürlich leerer, weil man keine festen Stoffe aufnimmt und damit Flüssigkeit auch weniger im Körper gehalten wird. Dadurch entwässert man also zusätzlich.
Auf der anderen Seite ist aber auch die Kalorienzufuhr niedrig. Bei einer Saftkur werden pro Tag etwa 800 kcal konsumiert. Zum Vergleich; der Tagesbedarf einer erwachsenen Frau liegt bei durchschnittlich 2.000 kcal. Auch dahingehend verliert man Gewicht, wenngleich es auf die eingesparte Kalorienanzahl, beispielsweise nach 3 Tage Saftkur, umgerechnet nur knapp 0,5 kg.
Insgesamt wird man am Tag nach Ende der Saftkur zwar deutlich weniger, meist ein paar Kilo, auf der Waage haben, allerdings beträgt die effektive Gewichtsreduktion nur die genannten 0,5 kg. Alles andere sollte man nach ein bis zwei Tagen, an denen man wieder seinem Kalorienbedarf entsprechend isst, wieder draufhaben.

Problematik

0,5 kg in drei Tagen wären zwar ein gutes Abnehmergebnis, allerdings gibt es dabei ein zusätzliches Problem. Bei einer Saftkur wird zu wenig Protein aufgenommen, dessen Zufuhr in einer Diät aber eigentlich erhöht sein sollte, weil es als Muskelschutz dient. Dazu muss man wissen, dass der Körper Energie, die er eben nicht aus der Nahrung ziehen kann, weil man diesbezüglich während einer Diät zu wenig Kalorien zuführt, nicht nur aus Fett, sondern auch aus den Muskeln zieht. Tatsächlich bevorzugt er die Umwandlung von Muskelzellen sogar, weil er daraus schneller, kurzfristig benötigte Energie bekommt. Die Folge: Man verliert Muskelmasse.
Auf die Saftkur umgelegt bedeutet das, dass die 0,5 kg, die man verloren hat, wahrscheinlich zum Großteil nicht aus Fettzellen bestehen, sondern aus Muskelzellen. Hält man öfter eine derartige Diät, um sein Wunschgewicht zu erreichen, so kann das rasch dazu führen, dass man skinny fat, also „dünnfett“ wird. Obwohl man dann auf der Waage Idealgewicht hat, sitzen weiterhin unansehnliche Fettpölsterchen an Bauch und Hüfte.

Häufige Nebenwirkungen

Wenn man sich ein paar Tage nur noch von Säften ernährt, dann kann das auch zu Nebenwirkungen führen. Die häufigsten diesbezüglichen Begleiterscheinungen sind:

  • Erschöpfung und Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Kältegefühl
  • Durchfall

Besonders das Kältegefühl sowie Erschöpfung / Müdigkeit dürften wohl bei jedem auftreten, der solch eine Saftkur macht. Diese sind nämlich auf das hohe Kaloriendefizit zurückzuführen. Dadurch verringert sich auch NEAT (Non Exercise Activity Thermogenesis), was insgesamt zu einer geringeren Kalorienverbrennung führt und eben auch die Wärmeentwicklung des Körpers Auswirkungen hat; man friert leichter.
All dies sind eigentlich Dinge, welche man bestrebt ist in einer gesunden Diät zu vermeiden.

Erfahrungen

Die Erfahrungen damit haben gezeigt, dass solch eine Saftkur rein zum Abnehmen, aufgrund der schon genannten Umstände, eigentlich keine gute Wahl ist. Allerdings gibt es andere Gründe, warum manche Menschen eine Saftkur schätzen.
Zum einen nehmen manche diese zum Auftakt für eine Ernährungsumstellung, weil sie danach, so sagen sie, wieder ein besseres Gefühl für tatsächlichen Hunger bekommen und diesen von reiner Esslust (beispielsweise auf Süßes) bewusst unterscheiden können.
Andere wiederum wollen die Saftkur für eine Entgiftung nutzen, also als Detox-Diät, oder dem Körper „eine Pause“ zu geben. Das ist aber allerdings nichts, was tatsächlich im Körper stattfindet, sondern nur etwas für das subjektive Wohlbefinden des einzelnen.

Nachhaltiges Abnehmen: 1 Tag Saftkur

Wer den negativen Effekten der Saftkur entgehen will, während man diese zum Abnehmen nutzt, der kann dafür beispielsweise einen 1-Tages-Ansatz wählen. Dabei macht man es sich zur Gewohnheit, dass man einen Tag pro Woche als Tag für die Saftkur nutzt. Wenn es rein um das nachhaltige Abnehmen geht, macht das deutlich mehr Sinn, da auf diese Weise die Muskeln nicht im gleichen Maße angegriffen werden. Außerdem kann man diese durch einfache Übungen unterstützen, da man ja an den anderen Tagen der Woche hoffentlich genug Protein zuführt.
Wer sich das zur wöchentlichen Gewohnheit macht, der kann auf Dauer deutlich besser und vor allem nachhaltiger Abnehmen, weil er, im Gegensatz zu den mehrtägigen Saftkuren, wirklich in erster Linie Fett verliert und keine Muskelmasse!

Fazit zur Saftkur und Tipp fürs Abnehmen

Rein zum Abnehmen ist eine Saftkur sicherlich nicht die beste Wahl, aber Menschen haben auch andere Gründe, warum sie eine Saftkur angehen wollen. Liegt der Fokus auf dem Abnehmen, so ist ein Tag Saftkur pro Woche der bessere Ansatz, weil man so sicherstellen kann, dass nicht in erster Linie Muskelmasse abgebaut wird.
Wem zusätzliche Unterstützung für die Fettverbrennung als nützlich erscheint, für den zeigen wir an anderer Stelle alle möglichen Lebensmittel und Getränke, die man in seine Ernährung integrieren kann und die als natürliche Fatburner wirken. Wem das zu kompliziert ist, dem zeigen wir in unserem Test welche natürlichen Supplemente diesbezüglich einen guten Zweck erfüllen. Mit dem besten Fatburner konnten wir beispielsweise die Abnehmleistung im Vergleich mit einer normalen Diät um rund 29% steigern. Mehr dazu gibt es hier: Fatburner im Test – Erfahrungen mit dem Abnehmen

Für welchen Ansatz ihr euch auch entscheidet, wir wünschen viel Erfolg beim Abnehmen!

Euer Team von Abnehmhelfer.net

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